LICHTBRÜCKE
Praxis für seelische Heilung

2024-05-01

GESCHICHTE ÜBER VERSCHLOSSENE TÜR

GESCHICHTE ÜBER VERSCHLOSSENE TÜR

Es war einmal eine wunderschöne Frau. Sie hatte schwarze Haare, tiefschwarze Augen und einen wunderschönen, dunklen Teint. Die Frau war taubstumm, konnte weder lesen noch schreiben, war nicht verheiratet und hatte nie in ihrem Leben ihre Periode. Und sie war schwanger. Im 6 Monat wurde dieser biologisch unmögliche Fakt bei ihr festgestellt. Nach der Geburt des Mädchens fragte man sich: Was jetzt? Und die Zeit verging.

Ich war ca. 5 Jahre jung. Mein Vater wohnte nicht mehr mit uns. Meine Mutter, die ungern sich von den anderen regieren lies, brachte mich zu einer ihrer Schwestern und ihrer Familie. Die Schwester wohnte in ärmlichsten Bedingungen: Ein uraltes Holzhaus ohne Wasser, ohneToilette, ein Zimmer mit einer Küchenecke, wo man mit Kohle und Holz kochte, dazu uraltes Dachboden, auf dem alles mögliche verstaut wurde. Meine Mutter liebte ihre älteste Schwester und ich mochte ihre Enkelin, wir spielten gerne miteinander. In der Nacht kam meine Tante und nahm mich mit zu sich nach Hause. Einige Zeit lebte ich Tür an Tür, zu unserer Wohnung. Ich wollte jedoch zu meiner Mutter. Eines Tages stand ich vor der Tür und klopfte, und drückte das Knopf mit dem Licht. Die Tür war nur mit einer Kette verschlossen. Ich habe meine Mutter in der Küche gehört. Ich wusste, dass meine Mutter weis, dass ich vor der Tür stehe. Sie hat mich nicht reingelassen.

Was hat das mit mir gemacht?

Als ich ca. 28 Jahre alt war, habe ich eine Gruppentherapie gemacht. Ein mal beschäftigten wir uns mit einer Übung: alle Teilnehmer ( ca 10 Personen) saßen unter einer Wand. Ein junger Mann bearbeitete eine Situation aus seinem Leben: er wollte irgendwo reinkommen, aber niemand lies ihn herein. Er hat an die Tür gedonnert und geschrien. Nach ein paar Minuten konnte ich das nicht mehr aushalten: Ich habe ihn reingelassen. Nach über 23 Jahren habe ich mich an jene Nacht erinnert. Das kleine Kind wollte nach Hause.

Ausgeschlossen zu sein, nicht gehört zu werden, nicht gewollt zu werden und bestraft zu werden, weil ich etwas anderes machte als das, was man von mir erwartete, war immer wieder ein Thema für mich.

In meinem Leben stand ich viele Male vor geschlossenen Türen. Die Menschen, die ich geliebt habe, wollten oder konnten mich nicht hereinlassen. Ich fühlte mich abgelehnt, zurückgewiesen und verloren.

Diese Situation zeigte mir auf physischer Ebene die Ablehnung von meiner Mutter: sie konnte mich und meine Liebe nicht annehmen. Vielleicht war das auch dieser Moment, in dem ich unbewusst eine Entscheidung getroffen habe: mein Herz zu verschließen.

Was nacht das mit mir Jetzt?

Ich kann es mir nicht vorstellen mein Kind nicht ins Haus hereinlassen, besonders als eine Strafe. Was musste meine Mutter erleben, dass sie tagelang das eigene Kind ausgesperrt hat? Wie tief wurde sie selbst verletzt worden?

Heute habe ich es verstanden: es betrifft mein Herz. Es geht darum, dass ich mein Herz öffne: für mich, für das Leben, das mir zeigt, wo ich stehe, für andere Menschen. Ich sollte mein Herz nicht mehr verschließen, weil die anderen mich aussperren. Mein Herz, auch wenn die Türen zu den andern Mitmenschen geschlossen sind, bleibt offen. Ich übe das. So heile ich mich und mein Inneres Kind. So kreiere ich eine Neue friedvolle Welt.
27.04.2024, 22.30

Ajna - 22:45:08 | Kommentar hinzufügen

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